Freitag, 10. Oktober 2014

Rett-Syndrome-Awareness 2014 - 10. Oktober - Unterstützte Kommunikation Teil 2

Unterstützte Kommunikation hat mein Leben entschieden verändert ...

Isabella hat das Prinzip der Auswahl rasch verstanden, auch ihre Handfunktion war noch besser damals (2007). Frisch motiviert von einem tollen AKUK!-Workshop in Erlangen kehrte ich nach Hause zurück und beschloss - wir  wagen mit Isabella den nächsten Schritt. In einigen Gesprächen mit der Frühen Kommunikationsförderung und LIFEtool-Beraterin Irmi Steiniger entschieden wir uns, Isabella ein elektronisches Sprachausgabegerät ausprobieren zu lassen.  Dank der Möglichkeit, die Geräte bei LIFEtool nach einer Beratung auszuborgen, stellen wir nach einer intensiven Testphase fest, dieses Gerät könnte für Isabella gut funktionieren!
Isabella selbst war es, die uns zeigte, ja - das ist der richtige Weg - begleitet durch ihr Strahlen im Gesicht zeigt sie immer große Neugier und Motivation Neues zu lernen. Dank großartiger Spenden wurde der MightyMo mit Fingerführraster dann 2008 für Isabella angeschafft, hier bei einem Folgetermin in der Beratungsstelle - Isabella ganz stolz mit Irmi:
Das Gerät war damals eine echte Errungenschaft und hat Isabella vieles ermöglicht. Dank der intensiven Förderung durch Christina als Kommunikations-Frühförderung machte Isabella rasche Fortschritte. Einige Jahre schaffte es Isabella, mit dem MightyMo recht gut zu kommunizieren. Doch ihre Handfunktion verschlechterte sich dann zunehmend, während ihre kommunikativen Fähigkeiten immer mehr wuchsen. Dh sie benötigte mehr Aussagen am Talker, als sie mit ihren Händen auslösen konnte, weil die Felder sonst zu winzig geworden wären. Also was tun? Etwas auslösen können - ohne die Hände zielgerecht zu benutzen?!

So probierte Isabella im April 2010 die Augensteuerung aus, eine tolle Sache, dessen Prinzip Isabella selber rasch verstanden hat. Doch von der technischen Seite leider aufgrund ihrer speziellen Bifokal-Brille nicht funktionierte. Die extra für sie angefertigte Brille (ohne Bifokal) tolerierte unser Prinzesschen nicht - das will was heißen - also was tun? Verzweifelt standen wir wieder am Anfang unserer Überlegungen, ... Doch unsere UK-FrühFörderin Christina hatte eine ungewöhnliche Idee  - sie probierte mit Isabella die Kopfsteuerung aus - und: wir alle waren erstaunt - es klappte ...
Gleich beim ersten probieren überraschte uns Isabella mit einem Gesprächsthema, auf das wir erst mal kommen mussten ... sie wählte aus der Kategorie Kleidung immer PULLI und SCHUHE aus ...  Christina und ich waren sehr verwundert und irritiert, bis wir des Rätsels Lösung fanden ... Isabella trug selber ein Hello-Kitty-T-Shirt und sie hatte Christinas Socken im Hello-Kitty-Design entdeckt! - "Kommunikation heißt auch Gemeinsamkeiten entdecken, ...." (HelloKitty war damals noch sehr beliebt bei der 6jährigen Isabella!)

Manchmal ist es aber auch traurig, wenn wir sehen, wie verzweifelt sie probiert uns etwas zu "sagen", aber wir verstehen es einfach nicht - manchmal verstehen wir es auch erst viel viel später, was sie gemeint hatte. So wie in diesem Video: Isabella möchte von ihrer Therapeutin wissen, wie es deren Baby im Bauch geht (darüber haben sich die beiden vorher unterhalten), und wiederholt die Frage "Wie geht es? - Alles klar?" ganz oft, ... aber die Therapeutin u. Mama verstehen aber erst später, dass DAS die Frage gewesen wäre ... UK-Nutzer müssen manchmal ganz schön hartnäckig sein!

Mehr über Isabellas Weg in der UK ist HIER zu finden - oder in Papierform HIER.

1 Kommentar:

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Das Video ist sehr berührend. Sie ist ein Schatz, Eure Isabella!
Elisabeth